Im Land der Dichter und Denker

Klassisches, Skurilles und Lustiges, Tolles und Unglaubliches aus Germany mit einer Prise Unileben und Japan, einem Hauch Ironie und gewürzt mit extra viel nonsense

Friday, September 08, 2006

Endlich Okinawa

dieser Post entstand vor rund eineinhalb Wochen. Mittlerweile befinde ich mich wieder in Bonn...
und vermisse Nippon.


Die ersten Zeilen dieses Posts schreibe ich um 3 Uhr 8 morgens, Ortszeit von Kumamoto...Samstag, den 9.9.06.. Vor etwa drei Stunden bin ich aus dem wunderschönen Okinawa zurückgekehrt in mein stickiges Wohnheim-Zimmer ohne Strandblick. Da ich im Flugzeug und im Bus anscheinend zu viel geschlafen habe, tippe ich nun eifrig was ich in den letzten 4 Tagen und 3 Nächten erlebt habe und versuche mal die schönsten meiner knapp 300 Fotos zu präsentieren.

Dank Sabine durfte ich mit den Paraglidern der Uni für 4 Tage auf die südlichste, sonnigste und strandigste Insel Japans fliegen. Im Gepäck Badesachen und Kamera...was braucht der Mensch auch sonst? Am Dienstag morgen ging es noch total verschlafen auf zum Flughafen mit Bô Chan, Nobu, Taiki, Matsumoto und Sabine. In Fukuoka bestiegen wir eine Maschine von JAL und waren gut eine Stunde später auf Okinawa, wo wir von Tôma und seiner angeblich jüngeren Schwester Asami empfangen wurden. Das Gepäck donnerten wir hinten in den Minibus und fuhren weiter um die Insel zu erkunden. Zuerst ging es an einen Strand, wo wir paragliden wollten...aber das klappte alles nur so halb. Sabine und Matsumoto gönnten sich dann aber einen motorisierten Tandemflug über dem Meer und wir anderen 5 schwitzten unten bei Ebbe und warteten. Anschließend fuhren wir weiter und besuchten ein altes Ryukyu-Dorf. Ursprünglich war Okinawa ein von Japan unabhängiges Königreich und hat daher in vielerlei Hinsicht eine eigene Kultur die v.a durch den Einfluss Chinas gekennzeichnet ist. An den Löwen-Statuen und Figuren ist dieser Einfluss besonders gut zu erkennen. Diese Shisas sind Schutzgötter und sollen ein Haus vor Bösem schützen. Am Abend erreichten wir ein Luxushotel das Moon Beach Hotel hieß und uns genauso viel gekostet hat, wie manches Teishoku (Abendessen-Menü). Wem das nichts sagt, für das Geld kann man sich bei Mäces
die Wampe vollhauen (wobei ich nicht weiß wieviel so'n xxxxl Mega-Spar-Fett-Menü kostet). Naja, jedenfalls hatte das Hotel alles was das Sommerherz begehrt: Strandblick! Dazu ein Stückchen Privatstrand und schöne Zimmer. Gegessen haben wir in einem Izakaya. Leider hatte ich schon vor dem ersten Bier, wahrscheinlich wegen Schlafmangel, Kopfschmerzen, so dass der Abend für mich ziemlich schunkelig endete. Aber das Essen war lecker, die Stimmung und Vorfreude auf Me(h/e)r-Okinawa riesig! Am nächsten Tag badeten wir zunächst am Hotel-Strand und zogen dann weiter, damit Taiki und Nobu richtig fliegen gehen konnten. Aber der Wind wollte nicht so recht und alle anderen, die anfeuern und helfend daneben standen, versuchten sich so gut es ging vor den gefräßigen Mücken zu retten. Dank Saratecto musste ich nur eine einizige Mücke töten. Danach besuchten wir eine heilige Stätte, die früher v.a. für das Anbeten von Aristokraten benutzt wurde. Mittlerweile ist diese ein Weltkulturerbe und gibt dem Beuscher das Gefühl in eine ganz andere Welt zu tauchen. Nicht nur ist die Luft und die Vegetation dschungelartig, sondern auch die natürlich entstandenen Troppfsteine, die die Form von Pferdeköpfen haben sind faszinierend. Die ganze Stimmung ist sehr mysteriös, fast schon beängstigend, aber auf der gleichen Weise auch atemberaubend schön.
Im Anschluss verabschiedeten wir uns von Asami, die nicht Tômas Schwester war, wie fast alle glaubten, sondern nur eine Freundin. Wir übrigen 7 fuhren dann in die Stadt, machten sich im Rainbow Hotel frisch. Ein ganz normales Business Hotel mit viel zu weichen Matratzen, weshalb ich am nächsten Morgen ziemliche Rückenschmerzen hatte. Und es ist selten, dass ich Rückenschmerzen habe....jaja. Naja, aber bevor ich mir den Rücken verschmerzte (lol), ließen wir den Abend bei ein paar Bier zu viel und lustigen Geschichten über Super-Mario (charin, charin) und die Ninja Turtles ausklingen. Da wir für Kerama schönes Wetter haben wollten bastelten wir noch ein TeraTeraBozu - ein Schön-Wetter-Gespenstlein- und gingen besoffen ins Bett. Den nächsten Morgen starteten wir mit einem guten Buffet-Frühstück und ohne Kater. War wohl doch nicht soooo viel gewesen. Dann fuhren wir zum Hafen und bestiegen eine bereits ziemlich volle Fähre, die uns zur Kerama-Inselgruppe bringen sollten. Da wir noch recht müde waren träumten wir von Nemo und seinen Freunden oder sahen in der Ferne fliegende Fische, während uns eine luftige Brise durch das Haar wehte . Wir konnten uns am tiefblauen Meer einfach nicht sattsehen und genossen die 70 minütige Fahrt...

Und dann, dann waren wir endlich angekommen. Am Ziel unserer (Sabines und meiner) großen Reise: Tokashiki-Jima!!!! Meer, Strand, und mehr Strand, soweit das Auge reicht....türkisblaues Meer, mit Nemo und seinen Freunden und weißer Strand und Meer...und schön, schöööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööön.

hm *räusper* gomen....
Also, wie gesagt, es war schön! Unsere Sachen luden wir in einer Mini-Pension (die teurer als das Luxus Hotel, das Business Hotel und die Fährfahrt zusammen war) ab, zogen unsere Badesachen an, liehen uns Schnorchelausrüstung und tauchten ab ins kühle Nass. Da schwammen und schnorchelten wir und trafen Nemo (ich wiederhole mich, ich weiß)...genossen diesen Traum von Okinawa, bis wir am Abend supersuper (lol) -leckeren Fisch, mit Miso, Reis und vielen kleinen Sachen dazu aßen. Danach spazierten wir romantisch (auch, wenn wir zu 7 waren und da absolut kein Knistern war) am Strand, kletterten auf einen Aussichtsturm und wunderten uns über den raschen Sonnenuntergang. Um 9 lagen wir im Bett! Und um 6, standen wir wieder auf um nochmal schwimmen zu gehen. Das Frühstück um 7:30 war ebenfalls lecker, auch wenn es ganz japanisch war und ich doch eher der Freund von Müsli und Kaffee zum Frühstück bin. Ich war ganz und gar zufrieden und hungrig!!! Danach spazierten wir nochmal zum Strand, kletterten dort über riesige Felsen, während Bô Chan und Tôma nochmal abtauchten. Um 9 hieß es leider schon wieder Abschied nehmen...der Traum und unsere Okinawa-Reise neigten sich dem Ende. Mit der Schnellfähre ging es dann in nur 30 Minuten zurück nach Naha (die Hauptinsel von Okinawa), wo wir zu fünft das Schloß besichtigten, während Taiki und Nobu nochmal fliegen gehen wollten. Sie hatten aber auch diesmal Pech, da der Wind zu stark war. Während sie also mit Windböen kämpften, staunten wir nicht schlecht über das Schloß. Die meisten Schlößer in Japan sehen sich ähnlich, aber dieses hatte doch eine ganz eigene Architektur, eine andere Farbe (rot und nicht weiß), eine andere Atmosphäre und ganz klar sehr viel chinesischen Einfluß. Da wurde mit viel Farbe und Dekoration gebaut, als beispielsweise in Kumamoto.
Nach der Schloß-Besichtigung ging es zu unser zweit-Lieblingsbeschäftigung (Nummer Eins: Schnorcheln): ESSEN. Wir haben eigentlich die ganze Zeit typische Okinawa-Kost gegessen und auch für unser letztes Mittagessen entschieden wir uns für Okinawa-meibutsu, nämlich Yushi-Dôfu. Lecker, aber viel zu viel! Dann kamen Taiki und Nobu müde und enttäuscht zurück und wir bummelten noch durch eine Omiyage- und Marktstraße. Am Ende landeten wir auf einem Markt für frischen (sehr frischen) Fisch. Außerdem frisches Fleisch und verschiedene, exotische Gemüse und Obstsorten. Tja und dann, dann hieß es bye-bye sagen von Okinawa, von Tôma, der die ganze Zeit gefahren war und uns alles gezeigt hatte...

Im Flugzeug versuchte dann jeder zu schlafen und zu ruhen. Und auch im Bus von Fukuoka nach Kumamoto träumten wir weiter, bis wir dann um Mitternacht am Kôtsu-Center ankamen und von Yosuke abgeholt wurden. Tja und das war das Mär vom Meer!

Mehr gibt es nicht mehr zu sagen, nun wird gepackt und Tschüss-gesacht!
Mir ist schon die ganze Zeit zum Heulen zumute, weil es mir hier wirklich sehr gefällt. Ich freue mich natürlich auf die Heimat und darauf alle wiederzusehen, aber wann ich wieder hier herkommen kann, das steht in den Sternen.
So ganz Tschüss sagen will ich nicht, NEIN ich will nicht Tschüss sagen.

2 Comments:

  • At 12:40 PM, Anonymous Anonymous said…

    ach, Okinawa... ich vermiss dich auch... aber dafür ist Catie-kun ja jetzt wieder da :)

     
  • At 3:39 PM, Anonymous Anonymous said…

    ah, ein sehr schöner artikel. man kann das meer geradezu sehen. ich bin richtig neidisch. schade, dass ich noch nicht dort hingehen konnte...

     

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